Die russische Armee hat laut Angaben aus Moskau eine weitere Ortschaft in der ostukrainischen Region Donezk erobert. Das in der Nähe der Stadt Kurachowe gelegene Dorf Sorjane sei "befreit" worden, erklärt das russische Verteidigungsministerium. Das Ministerium hatte bereits am 8. Oktober verkündet, dass die Ortschaft erobert worden sei, jedoch waren die Kämpfe um Sorjane in den vergangenen Tagen weitergegangen.
+++ 12:45 Nordkoreas Eingreifen birgt laut Kiew enormes Risiko +++
Die Unterstützung der russischen Armee durch nordkoreanische Soldaten würde ein enormes Risiko der Eskalation des Konfliktes bedeuten, sagt der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha in Kiew. Nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes will Nordkorea Tausende Soldaten an die Front in der Ukraine schicken. Russland bestreitet, militärische Hilfe aus Nordkorea zu bekommen.
Politik 18.10.24
Ausgabe von Militärmaterial Kiew: Video zeigt nordkoreanische Soldaten in Russland
+++ 12:15 London sieht ukrainische Operationen im Osten gefährdet +++
Noch vor zwei Jahren feierten die Ukrainer die Befreiung von Kupjansk im Nordosten des Landes; inzwischen droht die Stadt zum zweiten Mal in diesem Krieg von Russland erobert zu werden. Die ukrainischen Truppen gerieten zunehmend unter Druck, teilt das britische Verteidigungsministerium in einer Einschätzung mit. Die russischen Angriffe würden die Logistik der ukrainischen Armee in der Region gefährden. "Es ist wahrscheinlich, dass andauernde russische Attacken die ukrainischen Einsätze am Ostufer des (Flusses) Oskil erschweren", schreibt das Ministerium. Russland werde hier vermutlich weitere Gebietsgewinne machen. "Russische Einheiten stehen höchstwahrscheinlich nur wenige hundert Meter vom Fluss Oskil entfernt in einem schmalen Frontvorsprung etwa 20 Kilometer südlich der Stadt Kupjansk." Die Stadt ist den Briten zufolge ein Eisenbahnknotenpunkt, der wichtig für ukrainische Operationen in der Region ist. Für mehrere Orte haben die Behörden eine Evakuierung angeordnet.
+++ 11:39 Friedliche Lösung für Moskau bei NATO-Aufnahme der Ukraine unvorstellbar +++
Die Aufnahme der Ukraine in die NATO würde Russland zufolge eine politische und diplomatische Lösung des Konflikts zunichtemachen. Sie würde zu einer Eskalation beitragen, zitiert die russische Nachrichtenagentur RIA das russische Außenministerium.
+++ 10:57 ntv-Reporter zu Sorgen in Kiew: Nordkoreas Soldaten "können Krieg empfindlich verändern" +++
Laut ntv-Reporter Stephan Richter lösen die Nachrichten über nordkoreanische Soldaten in der Ukraine große Sorgen aus. Denn die Einbeziehung von Pjöngjangs Truppen stellt Kiews erschöpfte Streitkräfte vor neue Herausforderungen.
Politik 19.10.24
ntv-Reporter zu Sorgen in Kiew Nordkoreas Soldaten "können Krieg empfindlich verändern"
+++ 10:14 Russland überzieht Ukraine mit neuen Luftangriffen +++
Neue russische Angriffe lösen am Morgen in weiten Teilen der Ukraine Luftalarm aus. Die Flugabwehr spricht von Angriffen mit Drohnen, Gleitbomben und Marschflugkörpern. In der frontnahen östlichen Region Sumy werden nach Behördenangaben bei einem Angriff mit Drohnen und Gleitbomben acht Menschen verletzt. Einsatzkräfte fanden demnach auch einen Toten in den Trümmern eines Hauses. Auch Teile der Energie-Infrastruktur seien zerstört worden. In Kiew wird laut Bürgermeister Vitali Klitschko eine Frau verletzt, als ein Teil einer abgeschossenen Drohne durch ein Fenster in ihre Wohnung stürzt. Die Kiewer Flugabwehr teilt mit, dass alle feindlichen Drohnen um die Hauptstadt zerstört worden seien.
+++ 08:22 Austausch überraschte Gefangenen: "Sie sagten mir, dass ich in einer halben Stunde aufbrechen würde" +++
Durch den jüngsten Austausch von jeweils 95 Gefangenen zwischen Russland und der Ukraine ist auch der ukrainische Journalist und Menschenrechtsaktivist Maksym Butkevych freigekommen. Dem Online-Sender hromadske sagt er, der Austausch sei für ihn völlig unerwartet gekommen. Dass er freikommt, habe er erst unterwegs erfahren, als der Prozess bereits im Gange war. "Gestern Morgen, nach der Inspektion, sagten sie mir, dass ich in einer halben Stunde aufbrechen würde, aber sie sagten mir nicht, wohin", wird er vom "Kyiv Independent" zitiert. "Also packte ich meine Sachen, weil ich dachte, ich würde transportiert und nicht ausgetauscht. Wir erfuhren unterwegs zufällig von dem Austausch. Es war eine doppelte Überraschung." Dem Bericht zufolge war Butkevych zu 13 Jahren Haft in einer Strafkolonie verurteilt. Ihn wurde vorgeworfen, ein Haus in der besetzten Region Luhansk beschossen und zwei Menschen verletzt zu haben.
+++ 07:19 Richtungsweisende Wahl in Moldau: Analyst erwartet enge Entscheidung +++
Unter dem Eindruck des Krieges in der benachbarten Ukraine findet in der Republik Moldau am Sonntag die Präsidentschaftswahl statt. Die Abstimmung gilt als richtungsweisend: Die Favoritin und Amtsinhaberin Maia Sandu will das Land in die EU führen, Gegenkandidaten streben enge Beziehungen mit Moskau an. Eine Umfrage des Politikinstituts WatchDog sieht die ehemalige Weltbank-Ökonomin Sandu mit 36 Prozent Zustimmung klar in Führung. Der wichtigste ihrer insgesamt zehn Gegenkandidaten ist Alexandr Stoianoglo, der für die russlandfreundlichen Sozialisten antritt. Der ehemalige Staatsanwalt liegt in den Umfragen mit Zustimmungswerten von zehn Prozent weit zurück. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Sandu am Sonntag mehr als 50 Prozent der Stimmen erhält, weshalb die Entscheidung wohl erst in der Stichwahl am 3. November fällt. Die zweite Runde "dürfte eng werden", sagt der WatchDog-Analyst Valeriu Pasha. Sandu beschuldigt Moskau immer wieder, sich politisch in der ehemaligen Sowjetrepublik einzumischen. Prorussische Parteien rufen zum Boykott der Abstimmung auf. Die wichtigste Frage sei deshalb, wie viele Menschen an dem für Sonntag geplanten Referendum teilnehmen werden, sagt Analyst Pasha.
Politik 21.09.24
Nächstes Angriffsziel? Pulverfass an EU-Grenze - wie Russland Moldau zersetzt
+++ 06:45 Selenskyj erklärt seinem Volk deutsches Zögern +++
Bei der Frage zum Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele tief im russischen Staatsgebiet gestalten sich die Gespräche mit Deutschland nach Angaben aus Kiew schwieriger als mit anderen Partnern der Ukraine. Laut Präsident Selenskyj haben die USA, Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland dazu keine einheitliche Meinung. Es gebe noch Zurückhaltung, da dies eine "mit Risiken behaftete Frage" sei, schließlich gehe es um ein Paket "sehr gewaltiger Raketen", sagt er ukrainischen Journalisten im Fernsehen. Vor allem mit Deutschland sei der Punkt noch immer nicht geklärt. "Für sie (die Deutschen) bleibt dies weiterhin die schmerzhafteste Frage." Dass sich die westlichen Partner mit der seit Monaten von ihm erbetenen Erlaubnis zum Einsatz der bereits gelieferten Waffen so schwertäten, liege offenbar daran, dass sie in den Beziehungen zu Russland "die Türen nicht endgültig zuschlagen" wollten. "Das zumindest ist mein Eindruck." Sein Nein zur Lieferung von "Taurus"-Marschflugkörpern begründet Bundeskanzler Scholz bislang damit, dass von der Ukraine aus auch Ziele in Moskau getroffen werden können. Dahinter steht die Befürchtung, die NATO könnte in den Krieg hineingezogen werden. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 05:43 Biden: Kein Konsens bei Langstreckenwaffen +++
US-Präsident Joe Biden deutet nach Gesprächen mit drei europäischen Staats- und Regierungschefs in Berlin an, dass es keine Änderungen an seiner Haltung in der Frage der Erlaubnis für die Ukraine gebe, weitreichende Angriffe tief im Inneren Russlands zu starten. "In der Außenpolitik sagt man nie: 'Ich werde meine Meinung nie ändern.' Im Moment gibt es keinen Konsens über Langstreckenwaffen", antwortet der US-Präsident.
+++ 04:51 Dänemark bringt Militärpaket über 350 Millionen Euro auf den Weg +++
Das dänische Verteidigungsministerium kündigt ein neues Militärhilfspaket für die Ukraine im Umfang von 2,4 Milliarden Kronen (350 Millionen Dollar) an. Dies ist Dänemarks 21. Militärhilfepaket seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine. Kopenhagen ließ Kiew zuletzt im August ein Militärhilfepaket im Wert von rund 115 Millionen Dollar zukommen lassen. Das jüngste Hilfspaket für Kiew umfasst Waffen aus Dänemarks Lagerbeständen, die Finanzierung von Luftabwehrsystemen gemeinsam mit Deutschland und Beiträge zum von Großbritannien geführten Internationalen Fonds für die Ukraine (IFU), heißt es in der Erklärung.
+++ 03:33 Schweiz hält sich bei EU-Sanktionen zurück +++
Die Schweiz wird ein Sanktionspaket der Europäischen Union gegen Russland nicht in vollem Umfang übernehmen. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), das für das Schweizer Sanktionsregime zuständig ist, erklärt auf Anfrage, die Entscheidung sei "nicht politisch motiviert". Zugleich betont er, "die Schweiz steht unerschütterlich und eindeutig zu den Sanktionen gegen Russland". Der US-Botschafter in Bern in bezeichnete die Schweizer Entscheidung als enttäuschend. US-Regierungsvertreter drängen das Land, angesichts seiner Rolle als globales Finanzzentrum und Drehkreuz für den Rohstoffhandel, mehr zur Schließung von Schlupflöchern zu unternehmen.
+++ 02:27 Wohnhaus in Odessa beschossen +++
Eine russische Rakete hat am späten Abend ein Wohngebäude in der ukrainischen Schwarzmeerhafenstadt Odessa getroffen und einen Brand ausgelöst. Bislang liegen den Behörden keine Hinweise auf Tote oder Verletzte vor. Auf einem offiziellen Telegrammkanal der Stadt heißt es, das Gebäude sei beschädigt und Rettungskräfte seien vor Ort. Odessa und die Hafenanlagen in der Region sind in den letzten Wochen zunehmend russischen Angriffen ausgesetzt gewesen.
+++ 01:18 Selenskyj: "NATO ist besser als jede Art von Waffen" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach seinen Äußerungen über Atomwaffen beim EU-Gipfel in Brüssel um Klarstellung bemüht. Die Ukraine wolle "weder eine Gefahr für die Welt schaffen, noch irgendwelche Atomwaffen", sagt Selenskyj in einem im ukrainischen Fernsehen übertragenen Interview mit mehreren Journalisten. Es sei ihm wichtig, "sehr genau verstanden zu werden". Sein Land habe unter dem Budapester Memorandum für "die Garantie von Sicherheit und territorialer Integrität" seine "Atomwaffen aufgegeben", aber "nichts dafür bekommen", sagt Selenskyj in dem TV-Interview. Das Memorandum sei verletzt worden, ohne dass Russland "gestoppt" worden sei. Die Ukraine wolle nicht wieder unter einen "nuklearen Schirm", sondern eine NATO-Mitgliedschaft, betont der ukrainische Präsident. "Wir sind ein friedlicher Staat. Die NATO ist heute besser als jede Art von Waffen. Vor allem solch gefährlichen."
Politik 18.10.24
"Gefährliche Provokation" Putin reagiert auf Selenskyjs Äußerungen zu Atomwaffen
+++ 00:24 Neue Ukraine-Kontaktgruppe: Scholz trifft Erdogan +++
Bundeskanzler Olaf Scholz reist am Samstag zu Gesprächen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nach Istanbul. Nach Angaben von Vize-Regierungssprecher Wolfgang Büchner wird es bei dem Treffen voraussichtlich um den Krieg Russlands gegen die Ukraine, die Lage im Nahen Osten sowie das Thema Migration gehen. Medienberichten zufolge könnte die Türkei Mitglied einer neuen Kontaktgruppe zur Ukraine werden. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 23:24 Kiew sichert sich Milliarden-Hilfe vom IWF +++
Die Ukraine kann weitere Finanzmittel vom Internationalen Währungsfonds (IWF) abrufen. Nach Prüfung des Hilfsprogramms genehmigt das Exekutivdirektorium des Fonds die Bereitstellung weiterer 1,1 Milliarden Dollar, wie der IWF mitteilt. Diese Mittel sollen zur Stabilisierung des ukrainischen Staatshaushalts verwendet werden.
+++ 22:22 Kiew und Moskau tauschen erneut Gefangene aus +++
Die russischen und ukrainischen Streitkräfte tauschen erneut Kriegsgefangene aus. Jeweils 95 Gefangene seien der Gegenseite übergeben worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau nach Angaben der Staatsagentur TASS mit. Russland und die Ukraine hatten zuletzt Anfang September jeweils 103 Kriegsgefangene übergeben. Der nun erfolgte Austausch sei von den Vereinigten Arabischen Emiraten vermittelt worden. Kurz zuvor erhielt die Ukraine nach eigenen Angaben die Leichen von 501 Soldaten zurück (siehe Eintrag 15:43 Uhr). Nach Angaben des Koordinierungsstabs in Kiew waren das Internationale Rote Kreuz und mehrere ukrainische Institutionen an der Rückgabe beteiligt. Nachdem Experten sie identifiziert haben, sollen die getöteten Soldaten ihren Familien zur Beerdigung übergeben werden. Angaben zu einer Rückgabe getöteter russischer Soldaten wurden nicht gemacht.
+++ 21:55 Putin: Zeitpunkt des Sieges über die Ukraine ist unklar +++
Russlands Machthaber Putin zufolge ist es unklar, wann sein Land den Krieg gegen die Ukraine gewinnen wird. Die russischen Streitkräfte seien jedoch bereit, bis zum Sieg weiterzukämpfen, sagt Putin. Sie würden technologisch immer fortschrittlicher. Der NATO warf Putin erneut vor, unter Ausnutzung ukrainischer Soldaten Krieg gegen Russland zu führen. Die Allianz hat dies zurückgewiesen.
Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.